Bilz-Stiftung

Bilz-Preis 2018

Bilz-Preisverleihung am 14. November 2018

Preisträger

Integrationshaus e. V.

Laudator

Isabel Schayani

Bilder

Presse

Laudatio von Isabel Schayani

Sehr geehrte Damen und Herren,

Im Winter 2015, Sie wissen schon, vor der Silvesternacht am Kölner Hauptbahnhof, planten wir im WDR gerade ein neues Projekt für Menschen, die neu in Deutschland waren. Wir wussten noch nicht einmal, wie das Programm genau aussehen sollte, da standen zwei Typen in der Tür. Den Rucksack voll mit Equipment. Der eine hieß Salman, der andere Salama. War uns zu kompliziert. Wir nennten sie einfach die Salamis. „Ihr braucht nen Werbefilm.“
„Was für nen Werbefilm, wir haben doch nicht mal ein Programm?“
Egal. Noch ehe das Programm begann, hatten wir einen Werbefilm. Und somit die Salamis kennengelernt. Als wir in Köln für einen Dreh unterwegs waren, machten wir einmal kurz Pause hinter dem Ottmar-Pohl-Platz. Sehr selbstverständlich zeigten sie uns das Integrationshaus. Als sei es ihr Integrationshaus. Ich spürte, dass die beiden, die ja neu von Syrien nach Deutschland gekommen waren, hier ein zu Hause haben. Da wurde meine Neugier für das Integrationshaus geweckt.

Ich habe heute Abend die Ehre, die Laudatio zu halten und zu begründen, warum in diesem Jahr der Bilz-Preis an das Integrationshaus in Köln geht. Ich will noch mal umreißen, worum es beim Bilz-Preis – soweit ich das verstanden habe – auch geht.
Ich habe mir die Preisträger angesehen. Wenn ich das richtig sehe: immer Köln, immer dicht am Leben und für mich erzählt der erste Preisträger das am besten. Das ist der Geist des Preises.

Der 1. Preis ging den „Unterstützerkreis für die von Abschiebung bedrohten Kinder und Jugendlichen Köln e.V.“ – da saß ein Lehrer, der für seine Schüler brannte, ein Hauptschullehrer, mit seinem herrlichen kölschen Deutsch, in einer Dachstube und wenn er aus der Schule kam, dann beriet er nachmittags Kinder, Jugendliche und vor allem Eltern, die von Abschiebung bedroht waren. Man kann sich kaum einen Menschen vorstellen, der sich dabei selber so zurücknahm. Reinhard Hocker hieß dieser Mann. Er starb vor genau 10 Jahre, viel zu früh, und bei seiner Beerdigung war die Kirche voll mit jungen Menschen, einmal die Krisenregionen der Welt. Und wenn man sich umschaute, wusste man, denen hatte er allen geholfen, hier heimisch zu werden. Hier Fuß zu fassen. Wenn er, der 1999 den Preis erhielt sieht, (von da oben), dass aus den wenigen Haltestellen, die es damals gab, mittlerweile ein Straßennetz geworden ist, dann blinzelt er bestimmt zufrieden und kölsch zu uns. Das ist für mich der Geist des Bilz-Preises. Vor Ort, dicht am Leben, für den Menschen. Übersetzen wir das also in das Jahr 2018.

Das Integrationshaus: Der Schlüssel zu einem Leben in Köln, in dieser Gesellschaft ist die Sprache. Nicht der einzige Schlüssel, aber ein wichtiger. Das ist der Kern des Integrationshauses in Köln-Kalk und so entstand es auch.
Sprache ist die stärkste Brücke. Deshalb sind Sprachkurse nicht irgendeine politische Maßnahme, sie sind Überlebenshilfe.
Und ich finde, die Dramatik, was es bedeuten kann, die Sprache zu verlieren, die man zu Hause zurücklassen muss, wird in dieser Passage von Hannah Arendt, (verließ 1933 Deutschland, 1937 ausgebürgert, lange staatenlos) der großen Philosophin, dies deutlich:

Wir haben unser Zuhause und damit die Vertrautheit des Alltags verloren.
Wir haben unseren Beruf verloren und damit die Vertrautheit eingebüßt, in dieser Welt irgendwie von Nutzen zu sein.
Wir haben unsere Sprache verloren und mit ihr die Natürlichkeit unserer Redaktionen, die Einfachheit unserer Gebärden und den ungezwungenen Ausdruck unserer Gefühle.
(Wir Flüchtlinge)

Sprachkurse und vor allem Sprachkurse für Frauen mit Kindern. Das klingt nun so profan. Aber wer neu ist, wer fremd ist, der hat jetzt nicht zwei Omas und ein Netzwerk zur Hand, was ihr das Kind abnehmen könnte, für den ist die Kinderbetreuung zentral. Großer Blick auf Bedürfnis mit praktischen Schritten. Hier bemerkt man den weiblichen Blick der Macherinnen. Den praktischen, pragmatischen Blick.
Und ebenso für Menschen, die noch keine Buchstaben lesen können. Von denen gibt es mehr, als man so meint. (z. B. Afghanen)
Und
Angebote, für alle, die nicht zu den Sprachkursen zugelassen werden. Das sind ziemlich viele, vor allem Afghanen.

Und es ist das eine, über Integration, Sprache, etc. in großen Reden zu schwadronieren, aber wirklich etwas anderes, den verdammten Akkusativ zu pauken, nicht nur jedes Wort, sondern auch den Artikel zu lernen. Diese Fertigkeit ist zentral. Und wenn wir uns das Haus, in Kalk am Ottmar-Pohl Platz gelegen, als Haus vorstellen, dass sind die Sprachkurse sozusagen die Küche oder das Wohnzimmer von diesem Integrationshaus.

Man merkt, wenn man sich mit dem Integrationshaus beschäftigt, dass die Architektinnen dieses Hauses eben einmal einen weiblichen Blick haben und man merkt, dass ihre eigene Erfahrung bei der Gestaltung entscheidend sein musste.

Elisabetha Khan weiß, dass Sprache wichtig ist, sie ist das Kulturwerkzeug, aber eben nicht alles. Und man merkt der Lebendigkeit und der Frische des Zentrums an, dass sich hier jemand ein Zentrum, einen Ort der Anziehung in Kalk ausgedacht hat, einen Ort der eine Heimat sein kann, egal wo du herkommst, die weiß, wovon sie spricht:
Eine von ihnen floh selber 1991 mit der Familie aus der Sowjetunion. Von Moskau nach Köln. Vereint bemerkenswert viele Kulturen in sich: Russin mit deutsch-armenischen Vorfahren, ihr Vater ist Südkoreaner-Japaner.
Und sie slamt – und jetzt arbeiten wir uns ins Innere des Hauses vor und zu seinen Bewohnern – und sagt und man hört, dass die Macherinnen wissen, was jene, denen sie ein zu Hause geben wollen, erlebt haben.

„Jetzt im Nirgendwo bin ich ein Niemand.
Im Nichts haben Träume keine Daseinsberechtigung.
Jetzt träumen andere an meiner Stelle.
Jeden Tag kann ich sehen, wie sie mich von der Seite anstarren.

Slam:

Und hier öffnet sich der Blick im Haus, hier tun sich auf einmal andere Zimmer auf, wo es nicht nur Sprache geht, jetzt geht es auch darum, mitzumachen, in dem neuen Haus, in unserem Land:
Mach mit! Ist genau die Botschaft, der Geist einer lebendigen Bürgergesellschaft, mit der das Integrationshaus ein Projekt überschrieben hat, bei dem man Lust bekommt, Bürger zu sein.

Und wenn man durch die verschiedenen Zimmer geht, hört man Geschichten der Bewohner mittels der neuen Sprache, die sie gelernt haben, die einem Tränen in die Augen treiben. Weil sie so intensiv, so authentisch sind, weil sie nun auch zum neuen „wir“ gehören. Zum Beispiel:

Amer Kashma , LKW 71 In Erinnerung an die Menschen, die auf der Suche nach einem sicheren Ort ihr Leben verlieren.

Ya tnam – es dauert nicht mehr lang.
Wir sind unterwegs zu dem neuen Paradies, zum dem neuen Land.
Es ist so dunkel hier.
Erkenne eine zitternde Hand die hält ein Foto, von einer Frau in einem fernen Land.

Ein Kind schreit, ein Mann schreit. Sterbe ich hier?
Ich fühle nichts mehr. Mein Körper ist taub. Es ist so still hier. Mein Traum schweigt.
Es dauert nicht mehr lang.
Und die Botschaft bei diesen Projekten: Gar nicht erst in die Opferrolle reinrutschen, sondern ins Ehrenamt einführen. Das Ehrenamt ist es , was einer Gesellschaft Würde und Menschlichkeit verleiht.
Aktivität, Augenhöhe, nicht zugucken!

Heute, nach 2016 geht es um Demokratie beibringen!

Khan: Demokratie ist nicht etwas, was man kauft oder verschreiben kann. Demokratie ist eine Entwicklung. Es gibt kein Endprodukt, sondern jeden Tag, sich darum bemühen, eine Gesellschaft zu schaffen, in der demokratische Umgangsformen wirklich gelebt werden.“

Das ist mühsam, das ist zeitintensiv, aber das ist die Form unseres Zusammenlebens, die es uns ermöglicht, anderen Schutz zu bieten und vor allem Sicherheit und keinen Krieg. Dass die neuen daran mitmachen können, dass sie das Empfinden für ein „wir“ erleben, Wertschätzung, das zeichnet die Arbeit des Integrationshauses aus.

Und sie denken weiter, wie das Haus weiter in das Viertel strahlen kann.
Deshalb: Stadtteilradio – den guten Ton im Stadtteil pflegen.

Das Integrationshaus, mit seinen Bewohnerinnen, verschiedenen Zimmern, mit seinem Vorgarten und seinem Verhältnis zur Nachbarschaft, das Integrationshaus mit seiner Art Menschen als das zu sehen, was sie sind und können, statt sie in juristische Kategorien und Kisten zu packen, wo sie nur eingehen oder sogar ersticken können, das Integrationshaus mit seiner praktischen Hilfe, die jenen, die neu und fremd sind, eine Heimat bietet und die Chance, wieder an ihre Träume zu glauben, dieses Integrationshaus ist im besten Sinne ein, wie es die Bilz-Stiftung formuliert, Erziehungs- und Bildungsprojekt, dass sich der Förderung der Völkerverständigung widmet.“ Und deshalb erhält das Integrationshaus in diesem Jahr den Bilz-Preis.

Schluss: Vor einiger Zeit fuhr ich mit einem der beiden Salami-Brüder im Auto. Wir erzählten dieses und jenes. Dann fragte ich, mit diesem etwas gönnerhaften Unterton: Mensch, du hast ganz schön viel geschafft in dieser kurzer Zeit und als Flüchtling.
Pause. Schweigen.
Isabel, wie lange ist man denn Flüchtling, ich möchte keiner mehr sein. Ich lebe und arbeite doch hier.
Pause. Schweigen.
Mit Heimatinseln wie dem Integrationshaus werden Menschen, die man „Flüchtling“ nennt, die aber eigentlich nur Salman, Salama sind, Bürger.
Und sie haben noch Spaß dabei.
Welcher Dienst könnte wertvoller sein.
Herzlichen Glückwunsch.

Begrüßungsrede von Fritz Bilz

Sehr geehrte Damen und Herren,
sehr geehrte Frau Khan, stellvertretend für den Preisträger,
liebe Isabel Schayani,
lieber Werner Jung,
im Namen der Bilz-Stiftung möchte ich Sie heute zur 20. Bilz-Preisverleihung ganz herzlich begrüßen. In einer ausliegenden Broschüre haben wir einmal Bilanz gezogen über 20 Jahre Unterstützungsarbeit für Initiativen, die sich für Völkerverständigung und gegen Rassenhass einsetzen.
Wenn wir heute die Welt betrachten, ist die Gesellschaft so reich, dass alle Menschen dieser Welt in menschenwürdigen Umständen leben könnten. Ja, wir können es uns leisten, die Welt so zu gestalten, dass alle Menschen in Frieden, in bescheidenem Wohlstand und ohne Hunger leben könnten.
Aber dafür muss Reichtum geteilt, Privilegien abgebaut werden, auch Wissensprivilegien, um Herrschaftswissen zu verhindern. Ein Weiter, ein Schneller, ein Höher wird es dann nicht mehr geben, denn das wird auf dem Rücken der Langsamen, der unten Sitzenden, der Zurückgebliebenen ausgetragen.
Stattdessen geht die Schere zwischen arm und reich weltweit auseinander, auch in Europa, in Deutschland, in Köln.
Statt dass der Staat, das Land, die Kommune dieses Teilen durch ihr Handeln vorleben, schafft man Gesetze, fasst Beschlüsse, die die Kluft weiter vertiefen. Das sehen wir an der Steuergesetzgebung bis hin zu Steuergeschenken. Vermögen und Unternehmenseinkünfte werden nachweislich geringer oder zum Teil gar nicht besteuert im Gegensatz zu Gehältern und Löhnen.
Landauf landab wird Solidarität gefordert, aber die Beschlüsse der Regierung entsolidarisieren die Gesellschaft. Für die Bankenrettung war innerhalb kürzester Zeit ein 100 Milliarden Programm zusammen. Aber bei der Agenda 2010 und den Hartz IV Gesetzen werden Zumutbarkeitsregelungen verschärft, Strafen im Sinne von Leistungskürzungen erhöht. Aber den großen Vermögen wird es weiter ermöglicht sich vor den Steuern zu drücken.
Alle Initiativen auf europäischer Ebene dies zu ändern wird von Deutschland blockiert, auch und insbesondere von einem sozialdemokratischen Finanzminister. Der dürfte doch die Bezeichnung „sozialdemokratisch“ nicht mehr führen.
Die Menschen spüren diese Ungerechtigkeit. Aber statt die Ursachen konkret zu benennen und zu bekämpfen, lenkt man die Kritik um auf ein Feindbild. Es wird – auch mit Hilfe der Medien – die Bevölkerung aufgestachelt, um gegen Geflüchtete vorzugehen, die sich gesetzliche Leistungen in unserem Sozialsystem angeblich erschleichen. Menschen werden für illegal erklärt und an der Grenze rechtlos gestellt. So hetzt man die Bevölkerung auf und wundert sich dann, dass Menschenjagden, Brand- und Mordanschläge auf Geflüchtete ausgeübt werden.
Dabei ist die soziale Frage kein Problem, das durch die Geflüchteten verursacht wurde. Kein einziger Mensch verliert irgendetwas, nur weil Geflüchtete Leistungen bekommen.
Somit wird nicht Integration gefördert und ermöglicht, sondern das Gegenteil bewirkt. In den Köpfen wird verankert, dass jeder Geflüchtete ein potentieller Sozialbetrüger ist. So werden sie auch oft von den Behörden behandelt. Ich weiß, wovon ich rede, ich habe viele Geflüchtete bei Behördengängen begleitet.
Dann wundert man sich, dass der Anteil der Menschen zunimmt, die in den Geflüchteten eine Bedrohung sehen, wie die jüngsten Umfragen zeigen. Der Anteil derer, die so denken, hat in den letzten fünf Jahren deutlich zugenommen.
Wir müssen diese Scheinalternative, die Flüchtlinge seien an allem Übel Schuld und somit die Verursacher der sozialen Frage, entlarven. Da setzt die Bilz-Stiftung an, indem sie diejenigen, die sich für Völkerverständigung einsetzen, die sich um Menschen kümmern, die verfolgt werden, die Aufklärung im Sinne einer Gegenöffentlichkeit zu dem herrschenden Denken leisten, unterstützen. Das heißt, mit Argumenten, die oft in der veröffentlichten Meinung fehlen, Menschen wenigstens zum Nachdenken zu bringen.
Wenn zehn oder hundert Menschen – egal ob Geflüchtete oder Sesshafte – sich Sozialleistungen erschleichen, sind das doch Peanuts gegenüber den Steuertricksereien, Betrügereien, Cum-Ex, Cum-Cum – Geschäften, die Milliarden an Euro unserem Sozialwesen entziehen. Allen die Cum-Cum und Cum-Ex Geschäfte haben einen Schaden von 30 Milliarden angerichtet.
Hier werden Maßstäbe verschoben. Menschen mit wenig Geld öffentlich angeprangert. Manchmal werde ich den Verdacht nicht los, dass dies geschieht, um die Tricksereien der Großen zu verschleiern. Es ist ja viel einfacher, auf diejenigen einzuprügeln, die sich nicht wehren können, als sich mit den Großen anzulegen.
Dies alles zeigt Wirkungen bei vielen Menschen. Menschen, die durch solche Argumentationen aufgehetzt werden und dies in ihrem Wahlverhalten ausdrücken. Wie sollen wir mit diesen rechtsradikal wählenden Menschen umgehen?
Da wohnen zwei Seelen in meiner Brust.
Die eine sagt, wir müssen diese Menschen durch Sachargumente, dass heißt durch Diskussionen überzeugen.
Die andere Seite sagt, diesen durch Emotionen hoch aufgeladenen Menschen ist argumentativ nicht beizukommen.
Für mich als Historiker kommt noch hinzu, dass ich mich frage, ob wir nicht schon in einer ähnlichen historischen Situation sind wie Anfang der 1930er Jahre. Überzeugte Nazis mit Mitläufern, die den Altparteien – auch Systemparteien genannt – damals einen Denkzettel verpassen wollten. Die gleiche Sprache finden wir heute. Lassen wir die doch ran, schlechter gehen kann es und doch nicht mehr. Das macht mir Angst. Nun haben wir heute nicht die gleiche wirtschaftliche Situation wie damals. Ein kleiner Trost.
Ich bin gespalten, der rationale Mensch in mir glaubt an die Überzeugungskraft der Argumente. Der mit Gefühlen in mir Besetzte hat Ängste. Ängste nicht vor den Geflüchteten und ihren Straftaten, die zweifelsohne stattfinden, die aber der Staat mit seinen Mitteln bekämpfen und ahnden kann. Dafür ist er stark genug.
Nein ich habe Angst vor den

  • Schreihälsen,
  • den Scharfmachern,
  • vor den Mitläufern,
  • vor den Helfershelfern in Polizei, Verfassungsschutz und Verwaltungen,
  • vor den Brandstiftern und Mörderbanden, siehe NSU.

Aber eins ist mir auch klar: Meine Angst, meine Befürchtungen vor einer ähnlichen Situation wie vor 1933 dürfen nicht dazu führen, dass ich wie ein verängstigtes Kaninchen auf die Zukunft schaue.
Heribert Prantl, der Chefredakteur der Süddeutschen Zeitung hat es vor einer Woche auf der Veranstaltung hier in Köln „Erkämpfte Demokratie – Gefährdete Demokratie“ deutlich gesagt:
Zukunft ist nicht gottgegeben. Sie kann jeden Tag verändert werden. Wir – jeder Einzelne von uns – müssen jeden Tag versuchen, die Demokratie zu retten. Ein jeder Tag ist ein Kampf für die Errungenschaften der Demokratie. Jeden Tag gegen den schon begonnen Abbau zu kämpfen. Ich sage nur Stichworte wie Veränderung des Asylrechts, Hartz IV, Erschwerung von Volksentscheiden. Die Liste ließe sich beliebig erweitern.
Jeder von uns soll am Ende seines Lebens zu Recht sagen können:
„Ich habe es wenigstens versucht!“
Prantl zitierte am Ende seiner Rede den Rechtsphilosophen Otto Kaufmann:

  1. Man muss den kleinen Widerstand täglich praktizieren, so dass der große Widerstand nie notwendig wird.
  2. Wenn wir in der Demokratie schlafen, wachen wir in der Diktatur auf.

Dies sollte unser aller Leitfaden sein.
Herzlichen Dank, dass Sie mir so aufmerksam zugehört haben.

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