Bilz-Stiftung

Förderpreise

Neben dem Bilz-Preis vergibt die Stiftung auf Antrag Förderpreise, um ein konkretes Projekt zu unterstützen. Wer in den letzten Jahren gefördert werden konnte, erfahren Sie hier.

Förderpreise

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2022 – Theaterperformance über den Kölner Karnevalisten Karl Küpper
Die Theatergruppe „THE BEAUTIFUL MINDS“ nimmt in Zusammenarbeit mit der Volksbühne am Rudolfplatz in Köln die Geschichte und Kunst des Kölner Karnevalisten Karl Küpper als Inspiration für die Entwicklung einer Theaterperformance, in der sich ein Ensemble aus zwei Profischauspielern und Kölner Karnevalisten mit der Frage auseinandersetzen, wie Satire und Karneval gegen Diskriminierung und Unterdrückung eingesetzt werden. Regisseur und das Ensemble widmen sich in einer künstlerischen Aufarbeitung der Rolle der Karnevalsgesellschaften im Dritten Reich . Sie zeigen damit auf, wie weit Satire heute gehen darf.
2022 – Multikulturelle Stolpersteinführung durch Köln
Das Multikulturelle Forum e.V. führt ein Projekt zusammen mit dem KulturForum TürkeiDeutschland e.V. und dem NS-Dokumentationszentrum Köln in einer multikulturellen Stolpersteinführung durch, das in Köln den Spuren des Holocaust nachgeht. Dabei soll insbesondere bei türkischsprachigen Migrantinnen und Migranten ein Bewusstsein entwickelt werden, durch Einblick in die einzelnen Verfolgungsschicksale eigene Ressentiments zu hinterfragen und eigene ablehnende Haltungen gegen Jüdinnen und Juden zu reflektieren. Darüber hinaus sollen aus der Gruppe der Teilnehmerinnen und Teilnehmer diejenigen mit klarer Haltung gegen Antisemitismus ausgewählt und qualifiziert werden, Stolpersteinführungen auf Türkisch zu konzipieren und durchzuführen.
2021 – Filmprojekt „Ovatujure
Dabei handelt es sich um ein Aussöhnungsprojekt zwischen Namibia und Deutschland. Nach einer wahren Geschichte hat ein Filmteam des deutsch-namibischen Studierenden-Austausches ein Drehbuch entwickelt, das eine junge Überlebenskünstlerin zeigt, die gegen alle Wahrscheinlichkeit den Völkermord in Namibia überlebte. In einer geschichtlich belegten Art und Weise wird auf den Genozid an Herrero und Nama durch deutsche koloniale Truppen hingewiesen. Es soll damit die gemeinsame Vergangenheit dieser Völker mit Deutschland verdeutlicht und ins heutige Bewusstsein gehoben werden.
2021 – Jugendzentrumsprojekt „ENBE-Area – Punptrack integrier
Das Jugend- und Gemeinschaftszentrum ENBE in Neubrück bietet mit dem Projekt „ENBE-Area – Pumptrack integriert“ jugendlichen Geflüchteten niederschwelliges zielgruppengerechte Zugangs- und Beteiligungsmöglichkeiten, um Demokratieerfahrungen zu machen. Mit Hilfe von Videoproduktionen oder Graffitti-Workshops soll Jugendlichen die Chance gegeben werden, ihre Vorstellungen von Demokratie zu formulieren. Dabei geht es auch um die Vermottlung von Grundwerten wie Fairness und Freiheit. Insbesondere sollen diese als eigenständige Aktionen ernst genommen werden unabhängig von ihrer Muttersprache und kulturellen Herkunft.
2020 – Die dritte Welle
Hierbei handelt es sich um ein Theaterprojekt des Theaterkollektivs THE BEAUTIFUL MINDS. Es geht um die Suche nach Antworten zu den drängenden Themen wie aufkeimenden Rassismus und Nationalismus. Im Zentrum des Projekts steht die biografische Theaterarbeit. Zum einen bringen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihre eigenen Biografien in das Projekt ein. Zusammen mit dem NS-Dok, der Kölnischen Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit und dem Bundesverband für NS-Verfolgte wird in Workshops eine persönliche und aktuelle Grundlage zu den Themen Rassismus, Faschismus und Demokratie geschafft. Dabei treffen die Teilnehmer auch auf Zeitzeugen des Dritten Reichs. Zusammen mit diesen Erfahrungen wird ein Theaterperformance erarbeitet, die dann vor Publikum aufgeführt wird. Durch Corona konnte dies nur im virtuellen Raum geschehen.
2020 – Furcht und Normalität in Zeiten der AfD
Aus recherchiertem Material wurden ein Hörspiel und eine dokumentarische Lesung produziert. Im Hörspiel wurde die aktuelle Situation der AfD thematisiert. Welche Diskussionen laufen in der Partei, zu welcher Strategie wird gegriffen oder ist die Partei am Ende. Bei diesem Projekt sollte die Sprache der Neuen echten und ihre Umdeutungen thematisiert werden. In zwei Life-Streams konnten die Ergebnisse abgerufen werden. In einer 45 –minütigen Lesung wurde eine Chronik über den Kulturkampf der Jahre 2017, 2018 und 2019 der zunehmende Einfluss der AfD auf die Politik und die Angriffe auf die freie Kunst dargestellt. Dabei kamen in der Lesung viele Künstlerinnen und Künstler zu Wort, die aus eigenem Erleben berichteten.
2020 – Lieblingsrezepte – Töchter, Mütter und Großmütter erzählen, kochen und zeichnen
Töchter, Mütter und Großmütter aus diversen Integrationskursen des Integrationshauses haben in einem selbstgestalteten Buch über ihre Lieblingsrezepte erzählt, diese niedergeschrieben, zeichnerisch das Buch gestaltet und mit selbst erzählten Texten versehen. Für die meisten Teilnehmerinnen war dies das erste selbst gestaltete Produkt. Es erhöhte ihr Selbstwertgefühl und zeigte, dass sie auch zu solchen Ergebnissen fähig sind. Es war ein wichtiger Emanzipationsprozess für die teilnehmenden Frauen. Das wunderbar gestaltete Buch wird in der Bildungsarbeit des Integrationshauses eingesetzt.

2019 – Memory-Station-Kalk
Der Künstler Boris Sieverts erhielt 1.000 Euro für die „Memory-Station-Kalk“. Um den zentralen Ort der Lichtspiele Kalk mit einer festen Memory-Station (Erinnerungsort) in einem ständigen Ausstellungsraum wurden ergänzende ergänzende Veranstaltungen mit verschiedenen Erinnerungsräumen angesiedelt. Am Eröffnungsabend sollen Besucherinnen und Besucher Geschichten und Gegenstände mitbringen, die für sie wichtige Erinnerungspunkte für ihre Zeit in Kalk darstellen. Dies wurde aufgezeichnet und zu verschiedenen Zeiten und an verschiedenen Orten gezeigt. Am Fuß des Kalkbergs erinnerte der „Sizilienexpress“ an die verschiedenen Transporte von und nach Kalk, zum einen an die importierten Südfrüchte aus Italien aber auch an die Rücktransporte von hier gekauften Gegenständen für die Verwandten in Sizilien. Eine weitere Aktion war das „Suçuk-Fest“, bei dem in einer Nachbarschaftsaktion im Bürgerpark Kalker „Gastarbeiter“ türkische Spezialitäten kochten und der Bevölkerung anboten. Der Einbezug der Migranten und ihr Zugehen auf die einheimische Bevölkerung war ein eindrucksvolles Beispiel für Völkerverständigung.

2019 – Köln im Film e. V.
Mit der Filmreihe „Vom Kommen, Gehen und Bleiben“ zeigte Köln im Film Produktionen über Migration und Flucht aus und über Köln. Die Filme aus den 1960er Jahren bis heute zeigten, wie sie sich aus unterschiedlichen Perspektiven diesem Thema genähert hatten. Diese Produktionen boten Gelegenheit, sich mit der filmischen Darstellung von Rassismus und Ausgrenzungserfahrungen zu befassen. In drei Kölner Programmkinos – u. a. in den Lichtspielen Kalk – widmeten sich Filme in einer fünftägigen Reihe dem Thema Migration. Dabei spannte sich der Bogen von der ersten „Gastarbeitergeneration bis zur heutigen Situation von Geflüchteten.

 

2018 – Sommerblut e. V.
Der Verein „Sommerblut e. V.“ erhielt 1.000 Euro für seine Kulturprojekte mit Flüchtlingskindern und Jugendlichen in Flüchtlingsheimen in Köln. Dabei wurde 2017 das Projekt „Heimat“ realisiert. In seinem neuen Projekt „Drugland“ wird das konfliktreiche Miteinander von Drogenabhängigen aber auch Ausländern auf dem Neumarkt thematisiert. Drugland sucht nach dem Ursprung der Konflikte und entwickelt die Utopie des gemeinsamen Miteinanders, das die Bedürfnisse aller Alters- und ethnischen Gruppen miteinbezieht. Mit Hilfe des Theaters sollen normative Strukturen aufgebrochen werden. Dabei sollen die Zuschauer mit einbezogen werden.

2018 – Recherche International e. V.
Der Verein „Recherche International“ erhält 1.000 Euro für seinen Kampf um ein Mahnmal im öffentlichen Raum zur Erinnerung an den Genozid an den Armeniern. Dieses Mahnmal „Dieser Schmerz betrifft uns alle“ wurde schon einmal auf der westlichen Rampe der Hohenzollernbrücke aufgestellt, aber von der Stadt Köln entfernt. Recherche International setzt sich in Gesprächen mit der Stadt Köln und mit Hilfe öffentlichen Drucks dafür ein, dass ein adäquater Platz für das Mahnmal gefunden und seine Finanzierung sichergestellt wird.

 

2017 – Förderverein Lern- und Gedenkort Jawne e. V.
Der Förderverein Lern- und Gedenkort Jawne erhielt 1.000 Euro für sein Projekt „LEFTOVERS – Erinnerungen ehemaliger Kölner Jüdinnen und Juden“. Dabei handelt es sich um ein Erinnerungs- und Dokumentationsprojekt. In diesem werden durch Video-Dokumente Biografien ehemaliger Jüdinnen und Juden gesichert und für alle dauerhaft zugänglich in einer Medienstation in der ehemaligen Jawne gemacht. Mitarbeiter des Gedenkortes Jawne haben diese Dokumente durch intensive Video-Gespräche mit Zeitzeugen gesichert.

2017 – Tigersprung GbR
Das Filmprojekt „Tigersprung“ wurde mit 1.000 Euro unterstützt. In diesem Projekt beschäftigen sich drei Filmemacher mit der künstlerischen Aufarbeitung des Schicksals des Kölner Radrennfahrers Albert Richter und seines jüdischen Managers Ernst Berliner. Die trotz Nazi-Nachstellungen weiter bestehende Freundschaft Richters zu Berliner und des Rennfahrers Weigerung, den Hitler-Gruß zu entrichten und Hakenkreuztrikots zu tragen, führten zu seiner vollständigen Isolierung und Ausschluss von allen Wettkämpfen. Beim Versuch Richters, sich in die Schweiz abzusetzen, wurde er verhaftet und im Gestapogefängnis umgebracht. Der Film beschäftigt sich insbesondere mit der Aufarbeitung der Geschichte Richters in der Nachkriegszeit.

2017- Martin-Köllen-Förderschule in Kalk
Die Martin-Köllen-Schule erhielt 500 Euro für das Theaterprojekt „Integrationsbotschaften“ 2016 und das Projekt „Vielfalt in Deutschland“ aus dem Jahre 2017. Zusammen mit dem Theater „ImPuls“ realisierte die Förderschule Theaterprojekte, die das Thema Integration schauspielerisch darstellten. Mit Hilfe von Schülern – immerhin arbeiten an der Schule Menschen aus 20 Nationen – wurde aus von ihnen vorbereiteten und anschließend geführten Zeitzeugeninterviews Theaterszenen erarbeitet und schauspielerisch umgesetzt.

2017 – Bürgerverein Köln-Müngersdorf e. V.
Der Bürgerverein Köln-Müngersdorf erhielt 1.000 Euro, um sein Vorhaben, am Standort des ehemaligen NS-Deportationslagers einen Gedenkort zu errichten, umzusetzen. Der Bürgerverein möchte dem Vergessen entgegenwirken und die Erinnerung an das Leid Tausender, vor allem jüdischer Menschen aus Köln und Umgebung wachhaleten, die hier in der Zeit von 1941 bis 1945 unter unwürdigen Umständen gefangen gehalten und dann in die Vernichtungslager transportiert wurden. Fast alle kehrten daraus nicht mehr zurück.

 

2016 – Bündnis 14 Afrika e. V.
Das Bündnis 14 Afrika e. V. erhielt 1.000 Euro zur Finanzierung einer Tagung zum Thema „Rassismus und Männlichkeiten“. Ausgangspunkt waren die sexuellen Übergriffe in der Silvesternacht in Köln. Es wurde hinterfragt, wie mit Männlichkeiten in der von Flucht/Migration geprägten Gesellschaft umgegangen werden kann. Welche geeigneten Ansätze und Strategien gibt es, um gegen diese Verhaltensweisen vorzugehen und ihnen entgegenzuwirken. Zusammen mit dem kommunalen Integrationszentrum Köln, der VHS und dem Netzwerk Männlichkeit, Migration und Mehrfachzugehörigkeit richtete der Verein Afrika 14 e. V. die hochkarätig besetzte Tagung aus.

2016 – Internationaler Chor Colors of Cologne
Der Internationale Chor Colors of Cologne e. V. erhielt einen Zuschuss von 291,60 Euro, um ein intensives Probewochenende mit einer Übernachtung für neu hinzugekommene Chormitglieder abzuhalten, um sie so besser kennenzulernen und musikalisch zu integrieren. Der Chor besteht aus 54 Mitgliedern aus 21 Nationen. In diesem Chor werden Lieder aus den Herkunftsländern ihrer Mitglieder gesungen, um ein besseres Verständnis für die einzelnen kulturellen Prägungen zu gewinnen. In vielen öffentlichen Auftritten bei interkulturellen Wochen, Kirchenfesten und Altenheimen wird so für Verständnis für andere Kulturen geworben.

2016 – Kölner Appell gegen Rassismus e. V.
Der Kölner Appell gegen Rassismus e. V. erhielt 500 Euro zur Produktion einer Broschüre „Auch Du hast Rechte“, die die zehn wichtigsten Kinderechte zweisprachig illustriert darstellt. Mit dieser Broschüre will die Initiative dazu beitragen, dass die Inhalte der Kinderrechtskonvention auch gegenüber geflüchteten Kindern und Jugendlichen bekannt gemacht werden. Sie soll kostenlos in Kölner Flüchtlingsunterkünften verteilt werden. Eingeleitet wird diese Broschüre, die in allen Sprachen der geflüchteten Kinder erscheint, durch ein Vorwort des Vorsitzenden der Bilz-Stiftung.

2016 – Initiative „Keupstraße ist überall“
Die Initiative „Keupstraße ist überall“ erhielt einen Zuschuss von 1.000 Euro zur Vorbereitung des „Tribunals NSU-Komplex“ in Köln im Frühjahr 2017. Die Initiative arbeitet seit drei Jahren eng mit vielen Betroffenen zusammen und hat durch zahlreiche Aktionen und Veranstaltungen mit dazu beigetragen für die Forderung nach Aufklärung und Gerechtigkeit eine breite Öffentlichkeit für ihr Anliegen zu gewinnen. Von der Initiative wurden insbesondere eklatante Missstände in der Aufklärung des NSU-Terrors und seiner Hintergründe öffentlich gemacht. Die Tagung soll ein bisheriges Resümee über die Vorgänge, Aufklärung und Vorgehensweise von Justiz, Polzei und Verwaltung ziehen.

 

2014 – Hrant Dink Gedenkveranstaltung
Das Kulturforum Türkei Deutschland führte sieben Jahre nach der Ermordung des türkisch-armenischen Journalisten Hrant Dink eine Gedenkveranstaltung durch mit dem Ziel, die Völkerverständigung zu fördern und Menschen unterschiedlicher kultureller und religiöser Hintergründe zu einem Dialog zusammenzuführen. Zusammen mit der Deutsch-Armenischen Gesellschaft und dem Hrant Dink Forum Köln wurde eine Diskussionsveranstaltung mit türkischen und armenischen Journalisten und Schriftstellern durchgeführt. Umrahmt wurde die Veranstaltung durch armenische Musik. Die Bilz-Stiftung förderte die Veranstaltung mit 1.000 Euro.
2014 – Lobby für Mädchen
Die Lobby für Mädchen fördert in ihrem Programm „Leib und Seele“ im Mädchentreff ein Projekt zur Mädchengesundheitsbildung. Zielgruppe sind weibliche Jugendliche und junge Frauen im Alter von 14 bis 21 Jahren, die aus nichteuropäischen Ländern zugewandert sind. Diese Zielgruppe wurde ausgewählt, weil sie ähnliche Erfahrungen – keine oder unzureichende Schulbildung im Herkunftsland, Erfahrung mit Krieg und dem Verlust von Familienangehörigen, Genitalverstümmelung sowie Gewalt und Diskriminierung – gemacht haben und bezogen auf die Gesundheitsfürsorge vor ähnlichen Problemen in Deutschland stehen. Die Bilz-Stiftung förderte das auf drei Jahre angelegte Projekt mit 1.000 Euro.
2014 – Santa’s Story – Musical-Aufführung
Eine aus Hürth 1933 ausgewiesene jüdische Familie floh nach Spanien, von dort als die Putschisten Francos 1936 die Macht erlangten nach Frankreich. Allein die Tochter Santa konnte 1939 nach Rhodesien ausreisen, der Rest der Familie – zwei Söhne und die Eltern – wurden von den Nazis ermordet. Santa heiratete in Rhodesien und zog später nach Südafrika. Eine ihrer Töchter – die bekannteste Opernsängerin Südafrikas – hat über die Fluchtgeschichte ein Musical geschrieben, das in Südafrika mit großem Erfolg aufgeführt wurde. 2013 fanden in Europa die ersten Aufführungen in London und Helsinki statt. Mit Hilfe der Stadt Hürth konnten nun je eine Aufführung in Hürth und in Köln mit der Tochter organisiert werden. Die Bilz-Stiftung unterstützte die Kölner Aufführung mit 1.000 Euro.

2011, 2012 und 2013 wurden keine Förderpreise vergeben.

2010 – Rom e.V. für „open memory“
Der Rom e.V. Köln erhält einen Förderpreis von 1.000 Euro für die Aktion „open memory“. Mit dieser Präsentation soll an die Deportation von 1.200 jüdische Menschen und 351 Sinti und Roma erinnert werden, die auf dem XX. Konvoi von Belgien über Köln nach Auschwitz transportiert worden sind. Die Portraits dieser verschleppten Menschen werden auf großformatigen Plakaten an der Auffahrt zur Kölner Eisenbahn-Hohenzollernbrücke gezeigt. Durch die öffentliche Präsentation dieser Portraits sollen die abstrakten Zahlen von deportierten Menschen ins Konkrete geholt werden. Begleitende Musikveranstaltungen bieten zusätzlich einen kulturellen wie emotionalen Zugang zum Thema.
2010 – Kulturforum Deutschland für die Solidaritätsveranstaltung für Dogan Akhanli
Ein Förderpreis in Höhe von 500 Euro erhält das Kulturforum Deutschland für eine Solidaritätsveranstaltung für den in der Türkei inhaftierten Kölner Bürger Dogan Akhanli. Diese Veranstaltung mit Dichterlesung (u.a. mit Günter Wallraff, Navid Kermani, Renan Demirkan) und dem musikalischen Rahmen durch Mehmet Akbas soll die Verhaftung des Kölner Bürgers in das öffentliche Bewusstsein heben. Je mehr Menschen sich für die Freiheit des Inhaftierten einsetzen, je mehr öffentlicher Druck ausgeübt wird, desto eher kann die Freiheit für Dogan Akhanli erreicht werden, einen Menschen, der sich immer für die Völkerverständigung zwischen den Völkern eingesetzt hat.
2009 – Bündnis Gedenktag 27. Januar
Das Bündnis Gedenktag 27. Januar erhält einen Förderpreis in Höhe von 1.000 Euro als Zuschuss zur Durchführung eines Bürgerfestes zur Einweihung des Deserteurdenkmals in Köln. In jahrelangen Recherchen haben Mitglieder des Bündnisses ehrenamtlich im Freiburger Militärarchiv Informationen über die Kölner Opfer der NS-Militärjustiz zusammengetragen. Auf der Grundlage dieser Informationen hat das Bündnis die Initiative ergriffen, in Köln ein Deserteurdenkmal aufzustellen. In einem breiten Bürgerbündnis konnte die Finanzierung dieses Mahnmals erreicht werden. Für die öffentliche Einweihung des Denkmals soll durch ein Bürgerfest mit einem breiten Bühnenprogramm öffentlich in einem Festakt dieser Aktion gedacht werden.
2008 – Filminitiativ Köln e.V.
Die Gruppe Filminitiativ Köln erhält 1.500 Euro für die Durchführung des Afrika-Filmfestivals im Oktober 2008. Die Organisation hat es sich zur Aufgabe gemacht, eine breitere Präsentation afrikanischer Filme und Kultur in der Öffentlichkeit zu ermöglichen. Zu dieser Filmreihe werden deren Regisseure und Regisseurinnen sowie Schauspieler eingeladen, um über die Entstehung der einzelnen Werke zu berichten. Dazu kommen Vertreter politischer Initiativen und Oppositioneller aus den zahlreichen in den Filmen behandelten Ländern. Dies soll ein breites Verständnis für die Probleme und die Kulturen afrikanischer Länder vermitteln.
2008 – Multikulturelle Arbeit an der Gesamtschule Köln-Holweide
Der multikulturelle Schülerchor an der Gesamtschule Holweide erhält einen Förderpreis von 1.000 Euro. Der Chor will durch gemeinsames Singen helfen, die häufig stattfindende Abgrenzung über den individuellen Musikgeschmack zu überwinden. Gleichzeitig soll die Offenheut für die Musik der Kulturen der Herkunftsländer der Holweider Schüler gefördert werden. Die Schüler sollen im Rahmen dieser Arbeit ihre eigenen musikalische Biographie und die Veränderung ihres Musikgeschmacks reflektieren. Dieser multikulturelle Schülerchor hat auch bei der Verleihung des Bilz-Preises 2008 an das Allerweltshaus Köln den musikalischen Rahmen gestellt.

2007 – Willy-Brandt-Gesamtschule Kerpen
Das Projekt der Willy-Brandt-Gesamtschule Kerpen „Kerpen-Auschwitz 2007“ wurde mit 1.500 Euro gefördert. Die eine Hälfte des Betrages fließt in die Vorbereitung und Durchführung einer Schülerreise der Gesamtschule im Januar nach Auschwitz, um die Stätten des monströsesten NS-Verbrechens zu besichtigen. Außerdem will die Gruppe an der jährlichen Gedenkfeier am 27. Januar zu Ehren der Opfer teilnehmen und sich mit gleichaltrigen polnischen Jugendlichen treffen. Die andere Hälfte soll zur Finanzierung des Gegenbesuchs der Schülergruppe aus Oswiecim und deren Betreuung in Kerpen dienen.

2007 – Gesamtschule Köln-Holweide
Die Gesamtschule Holweide erhält 1.000 Euro für ihr „Anti-Rassismus-Training“ 2007. Dieses eintägige Training wird vom gesamten 8. Jahrgang (12 Klassen) durchlaufen. Dabei geht es primär um die Anleitung von Diskussionen zu Rassismus und Fremdenfeindlichkeit sowie sekundär um die Wissensvermittlung zur Gesetzeslage. Themenschwerpunkte der Tagesschulung sind Vorurteile als Ursache von Rassismus zu erkennen, die Begriffserläuterung von Rassismus zu vermitteln, den alltäglichen Rassismus zu erkennen und den Umgang damit zu erlernen. Somit sollen die Grundlagen für Zivilcourage bei den Schülerinnen und Schülern gelegt werden.

2007 – Kölner Schriftsteller gegen Rechts
Der Bezirk Köln des Verbandes der Schriftsteller erhält 1.000 Euro für die Veranstaltung „Kölner Schriftsteller gegen Rechts“. Aufgrund zunehmender rechtsradikaler Aktivitäten an Kölner Schulen soll in Zusammenarbeit mit dem Apostelgymnasium Köln eine Veranstaltung mit sechs Kölner Schriftstellern stattfinden. Diese lesen aus eigenen Texten, die sich mit dem Thema Rassenhass und Ausländerfeindlichkeit auseinandersetzen. Umrahmt wird das Ganze durch Lieder des Kölner Liedermachers Rolly Brings, der sich mit dem Thema schon seit über 20 Jahren auseinandersetzt. Im Anschluss an die Lesung findet eine Diskussion statt, die sich mit den vorgelesenen Texten aber auch mit der Gesamtproblematik auseinandersetzt.

2007 – Melanchton Akademie Köln
Die Melanchton Akademie Köln erhält 1.500 Euro für das von Petra Tabeling und Arian Fariborz initiierte Buchprojekt „Angekommen in Europa – Gesichter und Geschichten von jungen Migranten – Reportagen und Portraits“ In dieser Publikation werden die persönlichen Geschichten der oft namenlosen Gesichter erzählt. Es werden Menschen porträtiert, die aus der Peripherie in die Zentren kommen, um sich in den Metropolen Europas ein neues Leben aufzubauen. Fühlen sie sich akzeptiert und integriert? In welchen gesellschaftlichen Zusammenhängen und Communities erfahren sie sozialen Rückhalt?

2007 – ATLANT e.V. Köln
Der Kultur Sport Verein ATLANT e.V. Köln erhält 1.000 Euro für sein Projekt „Herbst und Wintertreff für Senioren“. Mit dieser Initiative soll älteren russischsprachigen Menschen in Köln die Gelegenheit gegeben werden, sich nach Möglichkeit in die deutsche Gesellschaft zu integrieren und ihre Lebensqualität zu verbessern. Das soll durch regelmäßige wöchentliche Freizeittreffen geschehen, wobei die Menschen mit den verschiedenen Aspekten des Lebens in Deutschland bekannt gemacht werden. Außerdem wird diesen Menschen beim Umgang mit den deutschen Behörden geholfen. In ihrem Alltag werden sie bei Problemstellungen beraten.

 

2006 – Kölner Flüchtlingsrat
Für das Projekt „Internationaler Treffpunkt“ wird ein Förderpreis von 1.500 Euro vergeben. Die Initiative dabei ist von Flüchtlingen aus überwiegend afrikanischen Staaten entwickelt worden. Dieses auf 12 Monate angelegte Projekt ermöglicht unter Betreuung einer ehrenamtlichen Flüchtlingshelferin wöchentliche Treffen von 15 bis 20 Flüchtlingen. Die Zusammenkünfte dienen der Orientierung im Alltag, der Verbesserung der Deutschkenntnisse, der Unterstützung in anhängigen asyl- und aufenthaltsrechtlichen Fragen, der Hilfe bei Arbeitsplatzsuche und der Arbeitserlaubnisverfahren sowie der Unterstützung bei familiären und Wohnungsangelegenheiten. Ein kultureller Austausch – insbesondere gemeinsames Zubereiten und Essen afrikanischer und deutscher Gerichte runden das Programm ab.

2006 – Recherche International
Für die Erarbeitung von Unterrichtsmaterialien zum Ausstellungsprojekt „Dritte Welt im Zweiten Weltkrieg“ wird ein Förderpreis von 1.500 Euro vergeben. Dieses bisher verschwiegene Kapitel europäischer Geschichte soll der Jugend nahegebracht werden. In Zusammenarbeit mit Lehrern und Didaktikern sollen Module für den Unterricht der Sekundarstufe II erarbeitet werden. Dazu werden sechs Themenmappen zu verschiedenen Aspekten der Thematik erstellt. Diese sollen mit Hilfe von Primärquellen (autobiographische Texte, Zeitungsartikel, Reden) die Problematik den Schülern näherbringen.

2006 – Jugendclub Courage
Der Jugendclub Courage Köln erhält 1.500 Euro, um ein Ausstellungsprojekt zum Lischkaprozess 1979 in Köln mit dem Titel „Ich erinnere mich an diesen Deutschen ganz genau“ zu entwickeln. Dabei knüpft der Jugendclub an ein Projekt zur Nachkriegsjustiz an, das er zusammen mit der Kölnischen Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit erstellt hatte. Erarbeitet wird die Ausstellung durch eine Gruppe an Zeitgeschichte interessierten jungen Menschen mit Unterstützung von Historikern, Pädagogen und Juristen. Kooperationspartner sind die Bundeszentrale für politische Zusammenarbeit und der Verein EL-DE-Haus in Köln.

 

Von 2002 bis 2005 wurden keine Förderpreise vergeben

Wider den (un)deutschen Geist

Erstmals nach 68 Jahren erinnerte die Designgruppe ad acta gemeinsam mit dem NS-Dokumentations-zentrum, der Stadt Köln, der Fachhochschule für Design, der AG Arsch huh und dem WDR an die Bücherverbrennung am 17. Mai 1933 in Köln.

Während der Großveranstaltung lasen Prominente wie Elke Heidenreich, Fritz Pleitgen und Michel Friedman aus 14 Dichterwerken, die der Nazi-Terror für immer verbrennen wollte. Die taz schrieb dazu in ihrer Ausgabe vom 17. Mai 2001: „Kein Denkmal, kein Mahnmal erinnert daran. Heute wird dieses unrühmliche Kapitel Kölner, Vergangenheits-bewältigung‘ geschlossen.“ Im Jahre 2002 werden unter anderem Anna Seghers, August Bebel und Karl Kautsky auf einer Gedenkvernastaltung geehrt.

Die Bilz-Stiftung unterstützte die Veranstaltung im Jahre 2001 mit einem Betrag von 3.000 Mark.

Gedenkstättenfahrt zum KZ Ravensbrück

Rechtsradikalismus und Gewalt: Woher kommen diese Phänomene? Diese Frage stellten sich rund 30 Schüler-innen und Schüler des Berufskolleg Köln-Ehrenfeld. Eine Lesung von Georg Giesing aus seinem Buch „Wir sind doch ein Leut'“ regte das Projekt gegen Rassismus an. Die Teil-nehmer fuhren daher gemeinsam mit ihrem Klassenlehrer Frank Schneider und seinem Kollegen Georg Giesing im Ok-tober 2001 zum Frauenkonzentrationslager Ravensbrück.

„Da die Schüler und Schülerinnen sehr engagiert in diesem Projekt arbeiten, und sie als künftige Pädagogen wichtige Multiplikatoren darstellen, und die Klasse in der Mehrzahl aus jungen Frauen besteht, haben wir uns entschlossen eine Ge-denkstättenfahrt zum ehemaligen Frauen konzentrationslager Ravensbrück zu unternehmen“, erläutert Frank Schneider den Grund für die Studienfahrt. „Zudem haben wir Kontakt zu Kindertagesstätten in Mecklenburg-Vorpommern aufgenommen, um hier einen Erfahrungsaustausch über den Wandel der Pädagogik nach der „Wende“ und über die Erfahrungen mit aktuellen Tendenzen der rechten Jugendszene zu ermöglichen.“

Die Bilz-Stiftung förderte die Studienfahrt mit einem Betrag von 3.500 Mark.

DIE HINGER DE GADINGE STONN UN SPINXE

Konzerte gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit gespielt vom Markus Reinhardt Ensemble und Gästen wurden vom Ministerium für Städtebau und Wohnen, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen und der Bilz-Stiftung gefördert.

Melodien von Gerhard Jussenhoven gespielt vom
Markus Reinhardt Ensemble und Gästen im Kölnischen Stadtmuseum. „Musik ist eine internationale Sprache, und wenn man sie ehrlich empfindet und darbietet, ist sie die schönste Sprache der Welt.“ Ein Zitat von Gerhard Jussenhoven, der mit Melodien wie „Kornblumenblau“ und „Man müsste noch mal 20 sein“ international bekannt wurde. Seine Kompo-sitionen zählen zu den erfolgreichsten Titeln deutscher Unterhaltungsmusik.

Als promovierter Jurist erhielt Jussen-hoven 1985 den Ehrenring der GEMA, die er nach dem Krieg mit aufbaute. Seine Musik drückt ein ganz persönliches Lebens-gefühl aus und ist in regionalen Traditionen ver-ankert. Gerhard Jussenhoven schreibt stimmungs-volle, lustige, sentimentale, aber auch nach-denkliche Lieder. Als ihm 1936 das Auftreten der NSDAP-Ortsgruppenleiter gegen den Strich ging, komponierte er mit Jupp Schlösser: „Die hinger de Gardinge stonn und spinxe“ (Die hinter den Gardinen stehen und spionieren) ging an der NS-Zensur vorbei.

Seinen 90. Geburtstag feierte Gerhard Jussenhoven am 22. März 2001 mit einem Konzert gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit im Kölnischen Stadtmuseum.

Die Bilz-Stiftung unterstützte das Konzert mit einem Betrag von 3.000 Mark.

Kolloquium NS Medizin in Köln

Das Rheinische Institut für Geschichte und Gedächtnis (RIGG) organisiert seit mehreren Jahren gemeinsam mit dem NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln Kolloquien zur neueren Forschung über die NS-Zeit in Köln. Im Juni 2000 luden das RIGG und das NS-Dokumentationszentrum alle Forscher und Interessierte zum Thema NS-Medizin in Köln ein.

‚Erbgesundheit‘ ‚Rassenhygiene‘, ‚Ausmerze‘ uns ‚Auslese‘ waren zentrale Elemente der biologischen nationalsozialistischen Rassen-ideologie.

„Doch obwohl das Leben der Menschen, die mit dem Ge-sundheitssystem in Berührung kamen, oft massiv davon beeinflußt wurde, lässt sich ein größeres Interesse … am Thema Medizin in der NS-Zeit erst seit den 80er Jahren erkennen – vielfach angestoßen von den Initiativen Einzelner“, erklären die Veranstalter.
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Ein solcher Anstoß war die Ausstellung „Heilen und Ver-nichten im Nationalsozialismus“, die 1985 in Köln gezeigt wurde.

Im Kolloquium wurden unter anderem Forschungsprojekte zu Akteuren der national-sozialistischen Gesundheitspolitik in Köln und zu der prekären Situation des Kölner jüdischen Krankenhauses bis zu seiner von der Gestapo angeordneten Räumung 1942 vorgestellt.

Die Bilz-Stiftung unterstützte das Kolloquium mit einem Betrag von 2.500 Mark.

ROM e.V.

Der in Köln ansässige interkulturelle Verein Rom e.V. be-kämpft den Rassismus und tritt für das Bleiberecht von Roma ein.

Darüber hinaus dokumentiert und fördert er die Roma-Kultur. Dazu unterhält er das größte Archiv zur Geschichte und Kultur der Roma in Europa.

Bundestagspräsident Wolfgang Thierse bezeichnetete das Archiv während der Einweihung im Februar 1999 als einen „Meilenstein für die Verständigung zwischen den Roma und der Mehrheitsgesellschaft“. Neben der Buch – und Zeit-schriftenliteratur beherbergt das Archiv die Abteilungen Grafik, Malerei, Bildpostkarten, Foto, Musik, Film und Video sowie Zeitungsausschnitte und Dokumente der Bürger-rechtsbewegung.

Die Bilz-Stiftung förderte eine Dokumentation über 600 Jahre Rom-Kultur im Kosovo und die Verfolgung der Rom im Jahr 2000 mit einem Betrag von 3.000 Mark.