Bilz-Stiftung

Prof. Dr. Horst Matzerath

Prof. Dr. Horst Matzerath

Horst Matzerath wurde am 18.5.1937 in Geilenkirchen geboren. Von 1958 bis 1964 studierte er die Fächer Geschichte, Germanistik und Politische Wissenschaft in Köln, Löwen und an der FU Berlin. Er promovierte 1969 mit der Dissertation „Nationalsozialismus und kommunale Selbstverwaltung“ und habilitierte sich 1980 mit dem Thema „Urbanisierung in Preußen 1815-1914“ an der FU Berlin.

Von 1965 bis 1970 arbeitete Matzerath als wissenschaftlicher Assistent im Kommunalwissenschaftlichen Forschungszentrum in Berlin (Deutsches Institut für Urbanistik). Von 1970 bis 1980 war er wissenschaftlicher Assistent und Assistenz-Professor im Zentralinstitut für Sozialwissenschaftliche Forschung der FU Berlin. Es folgten Lehrstuhlvertretungen in Berlin und Trier. 1977 erhält der Historiker das Forschungsstipendium „Maison des Science de l´Homme, Paris“.

Seit 1980 ist Prof. Dr. Horst Matzerath als wissenschaftlicher Referent im Historischen Archiv der Stadt Köln. Seit 1988 ist er Leiter und späterhin Direktor des NS-Dokumentationszentrums der Stadt Köln.

Als außerplanmäßiger Professor in Duisburg hat der Historiker Horst Matzerath zahlreiche Publikationen zur Geschichte des Nationalsozialismus, zur rheinischen Landesgeschichte und zur Stadtgeschichte Kölns veröffentlicht. Er ist Mitglied in einer Reihe von wissenschaftlichen Organisationen und Einrichtungen und im Vorstand der Kölnischen Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit sowie der Bilz-Stiftung in Köln.

Interview mit Prof. Dr. Horst Matzerath

Mein Name ist Horst Matzerath. Ich bin Leiter des NS-Dokumentations-zentrums der Stadt Köln.

I.:. Sie sind Vorstandsmitglied der Bilz-Stiftung. Wie kam es dazu?

Das hat einen doppelten Grund. Einmal kenne ich Herrn Bilz aus seiner langjährigen Mitgliedschaft im Vorstand des Fördervereins EL-DE-Haus des NS-Dokumentationszentrums. Zum anderen halte ich es für eine sehr wichtige und interessante Initiative. Eine Initiative, die aus der Bevölkerung kommt. Das Ehepaar setzt seine privaten Mittel nicht nur für bürgerschaftliches Engagement ein, sondern rückt damit gleichzeitig bestimmte Projekte ins Blickfeld der Öffentlichkeit.

I.: Wie sieht Ihre Mitarbeit aus?

Ich gehöre zu einem der Mitglieder, die mitentscheiden, welche Gruppen ge-fördert werden oder sogar für den Bilz-Preis vorgeschlagen werden. Der Kern der Aufgabe ist abzuschätzen, welche Gruppen hier in Köln oder im Umkreis auf dem Feld tätig sind, das als Förderzweck proklamiert ist.

I.: Wodurch zeichnen sich die bisherigen Preisträger aus?

Die bisherigen Preisträger führen einerseits Basisarbeit im Kreis von Rand-gruppen durch. Gleichzeitig verdienen sie auch eine breitere Aufmerksamkeit für diese Tätigkeit. Schließlich brauchen sie für ihre weitere Arbeit die Mittel, die durch den Bilz-Preis ausgelobt werden. Darüber hinaus fördert die Bilz-Stiftung auch Einzelprojekte.

I.: Welche Ziele werden mit dieser Stiftung angestrebt?

Aufgaben der Völkerverständigung von Minderheiten, insbesondere auch von rassischen Minderheiten und die Bekämpfung von Fremdenfeindlichkeit. Das sind wesentliche Zielsetzungen, die die Bilz-Stiftung verfolgt.

I.: Was hat Sie an der Bilz-Stiftung begeistert?

Mich hat vor allem daran begeistert, das es eine ungewöhnliche Form ist, den Stiftungsgedanken in die Öffentlichkeit zu tragen. Die Initiative wird von relativ einfachen Menschen ergriffen, nicht von sehr vermögenden Persön-lichkeiten, die auch ein Stück Selbstdarstellung damit betreiben. Und damit stellt dieser Bilz-Preis eine Besonderheit in der gesamten Stiftungslandschaft dar.