Bilz-Stiftung

Brigitte Bilz

Brigitte Bilz

Brigitte Bilz wurde 1942 im östlichen Teil Berlins geboren. 1953 flohen ihre Eltern mit ihr in den Westteil Berlins. Von dort führte sie ihr Weg 1954 über mehrere Stationen nach Köln. Seit 1970 ist sie im Vorort Köln – Brück heimisch.

Nach dem Abitur am Gymnasium Genovevastraße studierte sie in Köln und Paris Germanistik und Romanistik fürs Lehramt (Sek.) und arbeitet seit 1976 an der Gesamtschule Holweide.

1988 gründete sie mit Brücker Bürgerinnen und Bürgern die Werkstatt für Ortsgeschichte Köln-Brück. In den neuen Publikationen der Geschichts-werkstatt sind einige Aufsätze von ihr erschienen.

1999 veröffentlichte sie zusammen mit Fritz Bilz beim Emons-Verlag das Buch „Diesen Menschen hat man mir totgeschlagen“. Darüber hinaus engagiert sich Brigitte Bilz beim Verein EL-DE-Haus in der Projektgruppe MESSELAGER. Sie betreut ehemalige Zwangsarbeiter, auf Einladung der Stadt Köln, im Rahmen eines Besuchsprogramms.

Interview Brigitte Bilz

Ich heiße Brigitte Bilz, bin 60 Jahre alt und von Beruf Lehrerin.

I.: Sie haben die Bilz-Stiftung gegründet. Wann und wie kam es dazu?

Die Bilz-Stiftung ist vier Jahre alt. Nach dem Tod unserer Schwiegermutter, die sehr arm gelebt hat und aus einer Arbeiterfamilie stammt, haben wir überraschend in deren Haus ein großes Vermögen vorgefunden. Wir haben lange überlegt, was wir mit diesem Geld machen. Eigentlich brauchen wir es nicht und dann haben wir diese Stiftung gegründet.

I.: Welche Ziele verfolgt diese Stiftung?

Die Stiftung richtet sich gegen die Diskriminierung von Minderheiten. Das ist eigentlich ein politisches Ziel, was wir schon seit ewigen Zeiten gemeinsam verfolgen. Wir unterstützen Gruppierungen, die sich gegen Neonazismus richten – wie zum Beispiel Reinhard Hocker hier in Köln – oder Jugendliche, die von der Abschiebung bedroht sind und Agisra, die sich um traumatisierte Frauen kümmert.

I.: Gibt es bei dieser Preisverleihung irgend welche Beschränkungen?

Ja, die Beschränkungen liegen in der Satzung. Es können sich nur solche Vereine bewerben, die den Satzungszweck erfüllen. Wir bemühen uns zunächst einmal darum, dass diese Gruppen hier aus Köln und Umgebung stammen.

I.: Welche persönlichen Motive hatten Sie, dieses Projekt ins Leben zu rufen?

Das sind im Grunde politische Ziele. Wir arbeiten beide viel mit Geschichte.
Ich bin in Brück in der Geschichtswerkstatt. Wir haben aus der Nazi-Vergangenheit eine Verpflichtung für heute. Die deutsche Geschichte verpflichtet einen dazu, dafür zu sorgen, dass solche Dinge sich nicht wiederholen.